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Novum in der Schweiz Drei Bündner Gemeinden wollen Berginfrastruktur kaufen

Für fast 95 Millionen Franken soll die Berginfrastruktur der Weissen Arena in die Hände der Gemeinden Flims, Laax, Falera kommen. So wollen sie vermeiden, dass das Skigebiet von ausländischen Investoren aufgekauft wird. Ende Oktober entscheidet das Stimmvolk über das Vorhaben.

Die Weisse Arena und die Gemeinden Flims, Laax und Falera haben sich auf den Kaufpreis für die Berginfrastruktur ihres Skigebiets geeinigt. Für 94,5 Millionen Franken sollen sie diese übernehmen. Die Finanzierung erfolgt über die Finanz Infra AG, die bereits für die Beschneiung zuständig ist und künftig Eigentümerin der gesamten Berginfrastruktur werden soll. Die Gemeinde Laax will 20 Millionen Franken beitragen, Falera 10 Millionen. Flims bringt zwei Millionen Franken ein, hat aber bereits 18 Millionen in das Projekt der Bergbahn FlemX investiert. Die verbleibenden 62.5 Millionen Franken sollen durch ein Darlehen der Weissen Arena AG und Fremdkapital finanziert werden. Das letzte Wort hat das Stimmvolk: Ende Oktober stimmen die Gemeinden Flims, Laax und Falera über das Vorhaben ab.

Vier Männer am Tisch und einer davos stehend.
Legenda: Die Gemeindepräsidenten von Falera, Flims und Laax (von links) gemeinsam mit dem Projektleiter sowie Reto Gurtner, Verwaltungsratspräsident der Weissen Arena. Keystone

Vertrag zwischen den Gemeinden und der Weissen Arena

Mit einem langfristigen Pachtvertrag (Modell «sell an lease back») soll der Betrieb der Bergbahnen auch nach dem Verkauf weiterhin bei der Weissen Arena bleiben. Neben dem Kaufvertrag für die gesamte touristische Infrastruktur auf dem Berg regelt der Pachtvertrag zwischen der Finanz Infra AG und der Weissen Arena noch Folgendes:

  • Der Vertrag hat keine Laufzeitbegrenzung. Die Parteien können ihn frühestens nach 30 Jahren (2056) mit einer Kündigungsfrist von drei Jahren kündigen.
  • Die Gemeinden verpflichten sich, sämtliche Kosten der Finanz Infra AG zu übernehmen. So werde die Finanz Infra auch in Zukunft immer ein ausgeglichenes Ergebnis vorweisen und ausreichend Abschreibungen vornehmen können, um zukünftige Investitionen zu finanzieren.
  • Die Bergbahnen (als Pächterin) sind für den Betrieb und die Instandhaltung der touristischen Infrastruktur auf dem Berg sowie für alle damit verbundenen Kosten verantwortlich.
  • Mit der Kündigung des Pachtvertrags kann die Finanz Infra AG selbst entscheiden, ob sie den Vertrag erneuern, einen neuen Pächter suchen oder die Infrastruktur verkaufen will.

Abstimmungen Ende Oktober

Die drei Gemeinden entscheiden Ende Oktober, ob sie dem Millionendeal zustimmen oder nicht. Mit dem Kauf der Berginfrastruktur wollen die Gemeinden verhindern, dass die Bergbahnen an ausländische Investoren verkauft werden.

  • Falera: Gemeindeversammlung am 23. Oktober 2025
  • Laax: Gemeindeversammlung am 24. Oktober 2025
  • Flims: Urnenabstimmung am 26. Oktober 2025

In Flims wurde die Bevölkerung im Rahmen der Gemeindeversammlung über das Vorhaben orientiert. Es gab verschiedene Wortmeldungen und Fragen zum Deals. Insbesondere die kurze Zeit bis zur Abstimmung und die nicht Offenlegung des Pachtvertrags wurden in Frage gestellt. Insgesamt schien ein Grossteil der Bevölkerung dem Vorhaben jedoch positiv gestimmt.

RTR actualitad

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