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Postauto Graubünden Unterwegs in Graubünden: Seit über 100 Jahren mit dem Postauto

Seit 1919 gehört das gelbe Postauto zu Graubünden wie die Bergseen und die kurvigen Passstrassen.

Das Postauto transportiert Tag für Tag die Pendlerinnen und Pendler zum Arbeitsplatz, die Kinder zum Schulhaus und Touristinnen und Touristen in die Bündner Bergdörfer, sodass diese gleich zur Wanderung starten können. Seit 1919 gehört das Postauto zu Graubündens Bild und es scheut kaum enge Gassen und steile Passstrassen.

Prämiere während des touristischen Booms

Am 15. Juni 1919 startete das erste Alpenpostauto von Reichenau in Richtung Flims. Dies war die Geburtsstunde des Postautos in Graubünden. Beim ersten Fahrzeug handelte es sich um einen Saurer Typ 45 PS, ein ehemaliger Militärlastwagen, der 16 Personen transportieren konnte. Für die Strecke von Reichenau nach Flims hat das Postauto 50 Minuten gebraucht, dies war zu dieser Zeit dreimal so schnell wie eine Fahrt mit der Kutsche.

Für Flims, das bereits 1919 eine bekannte Tourismusregion war, war die Einführung des Postautos ein grosser Gewinn. Wohlverstanden, dass zu dieser Zeit auf Graubündens Strassen noch keine Autos erlaubt waren – bis 1925 galt nämlich ein generelles Motorfahrzeugverbot. Gegen die Sonderbewilligung für die Postautos gab es zunächst auch Wiederstand in der Bevölkerung, insbesondere von Pferdepost-Betreibern und Automobilgegnern. So beschreibt das Unternehmen PostAuto Schweiz auf seiner Homepage die Entwicklung.

In den 1920er-Jahren erlebte das Postauto in Graubünden einen raschen Ausbau. Zwischen 1919 und 1922 entstanden neue Linien. Die motorisierten Fahrzeuge ersetzten nach und nach die Pferdepost und verbesserten die Erreichbarkeit abgelegener Regionen. Die Erfolgsgeschichte nahm dann ihren Lauf und setzte sich fort. Heute ist das Postautonetz im Kanton Graubünden rund 2200 Kilometer lang und die gelben Busse befördern jährlich rund 11 Millionen Passagierinnen und Passagiere.

altes Postauto in Scuol
Legenda: Altes Postauto in Scuol. Museum für Kommunikation, Bern, Foto: Johann Feuerstein, Scuol

Skandal kurz vor dem Jubiläum

Doch die ganze Harmonie und Erfolgsgeschichte des Postautos wurde im Februar 2018 durch den Subventionsskandal getrübt. Jahrelang hat die Firma PostAuto Schweiz illegal Gewinne gemacht und trotzdem hohe Subventionen vom Staat erhalten. Der Kanton Graubünden war von diesen Machenschaften besonders stark betroffen. Und gerade deshalb wurde die Euphorie des 100-jährigen Postauto-Jubiläums im Jahre 2019 merklich gebremst.

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Cuntrasts 17:25

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