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Rätoromanischer Gesang Festival da la chanzun rumantscha 2025 in Vella

Das dritte Festival des rätoromanischen Liedguts vom 3. bis 5. Oktober präsentierte ein vielfältiges Programm. Vom offenen Singen für Kinder und Familien bis hin zu Konzerten mit Liedermachern und natürlich dem Kompositionswettbewerb.

Bereits zum dritten Mal hat der Verein «Chanzun rumantscha» ein interromanisches Treffen im Zeichen des romanischen Liedes und der romanischen Musik organisiert. Das Festival, das bereits 2019 in Trun und 2022 in Zuoz stattgefunden hat, fand im Oktober 2025 in Vella, Lumnezia statt.

Der Präsident des Vereins «Uniun chanzun rumantscha», Clau Scherrer, zeigt sich nach dem Festival zufrieden. Sein musikalisches Fazit fällt sehr positiv aus und es sei gelungen, ein starkes Programm zu präsentieren.

Ich hoffe, dass ich das noch lange in meinem Herzen halten kann.
Autur: Clau Scherrer Präsident Verein «Uniun chanzun rumantscha»

Rund 1'500 Personen haben das Festival in Vella besucht, weitere 1000 verfolgten die Veranstaltung via Livestream von RTR. Das Festival sei von viel Arbeit, aber auch viel Optimismus geprägt gewesen. Besonders beeindruckt habe ihn, dass sich viele Menschen stark für das Gelingen des Festivals eingesetzt haben. Und schon jetzt freut sich Clau Scherrer auf die nächste Ausgabe des Festivals: Diese findet in drei Jahren im Schamsertal statt.

Kompositionswettbewerb

Der Kompositionswettbewerb ist einer der Höhepunkte des Festivals. Für diese Ausgabe haben 21 Komponisten und sechs Komponistinnen neue Chorliteratur eingereicht. Neben den bisherigen Kategorien Kinderchor, gemischter Chor und Männerchor gibt es auch eine Kategorie für Frauen.

Zu den RTR-Aufnahmen des Festivals

Männerchor

Gemischter Chor

Frauenchor

Kinderchor

Publikumspreis

Gewinnerinnen und Gewinner

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Kategorie: Kinderchor

  1. Salva el cor m: Toni Rosenberger, Kriens (LU) t: Arnold Spescha
  2. Anusha m: Jan van der Roost, Kontich (B) t: Arnold Spescha
  3. Il giat / Adieu alpetta m: Thomas Thurnher, Dornbirn (A) t: Artur Caflisch (2 poesias)

Publikumspreis: Anusha

Kategorie:  Frauenchor

  1. Il vent dalla sera m: David Lang, Rheinklingen (TG) t: Arnold Spescha
  2. Nina nana, bala beina m: Sylke Zimpel, Dresden (D) t: Gion Deplazes
  3. Lev / Haver bugen / Sgulei m: Thomas Thurnher, Dornbirn (A) t: Arnold Spescha (3 poesias)

Publikumspreis: Il vent dalla sera.

Kategorie: Männerchor

  1. Feglia d’atun m: Flavio Bundi, Glion/Cuira t: Victor Durschei
  2. Tschitta melna m: Cyrill Schürch, Turitg t: Gion Battesta Spescha
  3.  Anemonas m: Grégoire May, Küsnacht/ZH t: Jon Guidon

Publikumspreis: Feglia d'atun

Kategorie: Gemischter Chor

  1. 1. Saulta ti diala m: Cyrill Schürch, Turitg t: Gion Battesta Spescha
  2. 2. Kein Preis
  3. 3. Verd uaul m: Thomas Tschuor, Zignau/Windisch t: Giacun Hasper Muoth
  4. 3. Al laghet alpin m: Flavio Bundi, Glion/Cuira t: Michel Maissen

Publikumspreis: Saulta ti diala

Komponistenstimmen

Impressiuns da la fin d'emna

Freitag

Mit zwei Konzerten hat in Vella das dritte Festival der «chanzun rumantscha» begonnen. Der Schülerchor der Schulen Castrisch, Duin, Ilanz, Lumnezia, Rueun und Ruschein haben das Festival mit der Präsentation des neuen Gesangbuchs für die 5. und 6. Primarklasse «Canzuns e poesias» eröffnet.

Kinder und Jugentliche

Die Texte stammen von den Kindern und die Musik dazu hat die Band Silberbüx geschrieben.

Martina Linn und Mattiu

Später am Abend gaben die Engadinerin Martina Linn und der Sursilvaner Mattiu ein Konzert. Als Vorband durften zwei Rockbands der Musikschule Surselva, K!ss Me und Skyline Walkers, auftreten. Die Bands spielten rätoromanische Lieder von Curdin Brugger oder Pascal Gamboni sowie internationale Covers in rätoromanischer Sprache.

Skyline Walkers und K!ss Me

Samstag

Wie bereits 2022 in Zuoz gab es auch in Vella verschiedene Highlights für Familien. Flavia Walder und der Kinderchor zeigten am Vormittag, wie gross der Spass beim Singen mit der Familie sein kann.

Am Nachmittag fand der Kompositionswettbewerb statt.

Festivallied «Gis da maina murir»

Für das Festival hat Ruedi Lutz ein Lied geschrieben: «Gis da maina murir». Der Text stammt von Claudio Spescha. Während einer öffentlichen Gesangsprobe erklärte Claudio Spescha, wie er auf diesen Text gekommen ist.

Am ersten Treffen zwischen ihm und Ruedi Lutz haben sie darüber diskutiert, was sie gerade beschäftigt – das war kurz nach der Katastrophe in Blatten. Daraufhin haben sie sich Gedanken über die Situation der Bevölkerung an anderen Orten mit Naturkatastrophen, wie in Brienz, Lostallo oder auch Bondo gemacht. Claudio Spescha hat daraufhin einen Text verfasst, der zur Solidarität in solchen Zeiten des Unglücks und der Katastrophen aufrufen soll. Das Resultat ist ein wunderschönes Lied, das auch während des Festivals aufgeführt wurde.

Singen mit Ruedi Lutz

Der Organist und Pianist, Dirigent, Komponist und Musikpädagoge begleitete und erfreute das Festival in Vella. Als Dirigent des Festivallieds oder mit Intermezzos während der Rangfolge – sogar das Publikum animierte er, mitzusingen.

Dario Hess mit der Jugendmusik Surselva

Der letzte Programmpunkt am Samstagabend war das Konzert von Dario Hess gemeinsam mit seiner Band und der Jugendmusik Surselva. Eine Kombination, die ein breites Publikum in die Aula in Vella lockte. Die Arrangements für dieses Konzert wurden vom Dirigenten Remo Derungs angefertigt.

Sonntag

Zum Abschluss des Festivals stand das Kirchenlied im Mittelpunkt. Iso Albin referierte über die «Consolaziun de l’olma devoziusa». Dieses Kirchenliederbuch war über 250 Jahre lang in der katholischen Liturgie der Surselva im Einsatz und hatte nicht weniger als 12 Auflagen.

Das dritte Festival der «Chanzun Rumantscha» endet mit einem Konzert in der Kirche von Vella. Das Ensemble Schweizer Vokalconsort unter der Leitung von Marco Amherd interpretierte Melodien aus der «Consolaziun» und präsentierte weitere Werke.

Rückblick: 2022 in Zuoz

Vor drei Jahren wurde die Vielfalt der rätoromanischen Musik in Zuoz, im Oberengadin zelebriert. Troubadouren in den Gassen, himmlische Klänge in den Kirchenchören sowie Pop- und Rockmusik auf der Bühne. Das «Festival da la chanzun rumantscha» ist abwechslungsreich und spricht sowohl junge als auch ältere Musikliebhaberinnen und Musikliebhaber an. Die musikalischen Wurzeln des rätoromanischen Gesangs werden gepflegt und neuen Einflüssen wird Raum gegeben. Ein wesentlicher Bestandteil des Festivals ist die Förderung neuer Kompositionen für rätoromanische Lieder, Texte und Gedichte. 

Um Wurzeln zu erhalten, ist es von grosser Bedeutung, dass immer wieder neue Sprossen nachwachsen.
Autur: Organisatoren La chanzun rumantscha

Deshalb werden Komponistinnen und Komponisten eingeladen und gebeten, weitere Kompositionen zu kreieren, um das Angebot an Liedern für Chöre zu bereichern. Die Kompositionen werden dann von einer professionellen Jury bewertet und während des Festivals von ad hoc Chören präsentiert. Am Schluss entscheidet dann das Publikum, welche Lieder es unter die Favoriten schaffen.

Viele Komponisten und Autorinnen haben viel Herzblut und Wissen beigesteuert. Sie haben unzählige hochkarätige rätoromanische Lieder geschrieben. Jedes Lied trägt ein Stück zur Förderungen und Erhaltung der rätoromanischen Kultur bei.

Musik bei RTR

Die gute Resonanz für einheimische Musik zeigt sich auch in den Programmen von Radio RTR. Der Anteil an Schweizer Musik beträgt über 54 Prozent, der Gesamtanteil an rätoromanischer Musik liegt bei gut 20 Prozent. Seit Jahren gibt die bündnerische und rätoromanische Musik bei RTR den Ton an. Etwa 11’000 Aufnahmen und Produktionen der verschiedensten Musikrichtungen wurden seit 1950 aufgezeichnet und sind seitdem immer wieder auf den rätoromanischen Wellen zu hören.

Lust auf mehr Musik?

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Auf Playfestas finden Sie verschiedene Aufnahmen, welche RTR Radiotelevisiun Svizra Rumantscha in den vergangenen Jahren aufgenommen hat.

Von Konzerten über CD-Aufnahmen bis hin zu Gesangs- und Musikfesten erwartet Sie eine bunte Auswahl an Kulturgut aus dem Archiv.

Viel Spass beim Reinhören!

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