Die historische Architektur in Graubünden ist stark geprägt von regionalen Baumaterialien wie Naturstein, Holz und Kalkputz. Typisch sind Engadiner Häuser mit Sgraffitomalerei, robuste Stall- und Wohnkombinationen und romanische Kirchenbauten. Die Architektur spiegelt das alpine Klima, bäuerliche Lebensweise und lokale Bautradition wider. In den letzten Jahrzehnten hat Graubünden nationale und internationale Aufmerksamkeit durch moderne, oft minimalistische Architektur erhalten. Besonders prägend ist die Arbeit von Architekten wie Peter Zumthor, Gion A. Caminada, Bearth und Deplazes oder Rudolf und Valerio Olgiati.
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Bild 1 von 5. Hier wohnt und arbeitet der Künstler Linard Bardill. Das Atelier in Scharans stammt aus der Feder von Valerio Olgiati. Bildquelle: RTR.
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Bild 2 von 5. Der Unterhaltsstützpunkt auf dem Berninapass ist vom Architekturbüro Bearth und Deplazes und seit 2019 in Funktion. Bildquelle: RTR.
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Bild 3 von 5. Das Gelbe Haus in Flims des Architekten Rudolf Olgiati und Neugestaltung seines Sohnes Valerio Olgiati ist Ort für Ausstellungen. Bildquelle: RTR.
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Bild 4 von 5. Die Therme in Vals ist eines der berühmtesten Werke des Architekten Peter Zumthor. Bildquelle: Jeremy Mason McGraw.
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Bild 5 von 5. Aus Vrin stammt der Architekt Gion A. Caminada. Seine Werke prägen das Dorf im Lugnez. Bildquelle: RTR.
Bündner Architekten
Einige bedeutende Bauten in Graubünden stammen aus der Feder des Architekten aus Haldenstein Peter Zumthor. Die Therme in Vals, die Kapelle Son Benedetg in Sumvitg oder die Alterswohnsiedlung Cadonau in Chur sind seine Werke. Aktuell plant er das neue Gebäude der Handweberei Tessanda Val Müstair in Valchava.
Ein weiterer bedeutender Architekt in Graubünden ist Gion A. Caminada. Er ist für seine Arbeiten rund um sein Heimatdorf Vrin im Lugnez bekannt. Zu seinen Werken zählen unter anderem die Totenstube und die Mehrzweckhalle in Vrin, das Restaurant Steila in Siat aber auch zahlreiche Neu- und Umbauten von Wohnhäusern und Ställen. Zudem lehrt er als ausserordentlicher Professor für Architektur und Entwurf an der ETH Zürich.
Für seinen eigenständigen und radikalen Stil ist der Churer Architekt Valerio Olgiati bekannt. Aus seiner Feder stammen unter anderem das Schulhaus in Paspels, das Atelier des Künstlers Linard Bardill in Scharans oder auch die Neugestaltung des Gelben Hauses in Flims. Der Umbau des Hauses hatte sein Vater, der ebenfalls Architekt ist, gemacht.
Für seine Bauten im alpinen Raum ist das Architekturbüro Bearth und Deplazes aus Chur bekannt. Die beiden Architekten Andrea Bearth und Valentin Deplazes sind beide Professoren an der ETH Zürich. Zu ihren Werken gehören beispielsweise das Weingut Obrecht in Jenins, der Unterhaltsstützpunkt des Tiefbauamts auf dem Berninapass, das Hallenbad Ovaverva in St. Moritz, jedoch auch verschiedene Neu- und Umbauten von Wohnhäusern in Graubünden.
In Graubünden lohnt sich auch eine architektonische Reise. Dies um alte und traditionelle Häuser und Kirchen zu besuchen, jedoch auch neue und moderne Werke zu bestaunen.